Die Simulation des Europäischen Parlaments in Nürnberg, kurz SimEP, drehte sich
in diesem Jahr erstmals um das Thema „Einführung einer Europäischen Armee“.
Knapp 70 Schüler:innen des Christian-Ernst-Gymnasiums Erlangen, des Hans-
Sachs-Gymnasiums Nürnberg, des Paul-Pfinzig-Gymnasiums Hersbruck sowie der
Städtischen Wirtschaftsschule Erlangen waren am Freitag, den 12. April in das
Alte Nürnberger Rathaus eingeladen, um für einen Tag in die Rolle von
Mitgliedern des Europäischen Parlaments zu schlüpfen.
So begann der Tag mit einem sonnigen Morgen – also genau im Lichte Europas.
Voller Vorfreude nach den intensiven Vorbereitungen konnten wir die
Schüler:innen in Empfang nehmen. Die Räumlichkeiten des Rathauses boten
dabei die ideale Umgebung, um sich in die Rolle von Amtsträger:innen
hineinzuversetzen.
Das Planspiel startete mit einer kurzen Einführung von Antonia Dambach und
Vincent Ochs (Leiter:innen der SimEP) zum Tagesablauf, zur Arbeitsweise der
Europäischen Institutionen sowie zur Thematik Außen- und Verteidigungspolitik.
Dabei war es uns eine Freude, Marlene Mortler (MdEP) zu begrüßen, welche in
einem digitalen Grußwort Einblicke in Ihre Arbeit als Abgeordnete des
Europäischen Parlaments gab.
Gestärkt mit Wissen, aber weiterhin wissbegierig, erhielten alle Schüler:innen
eine Mappe mit den wichtigsten Informationen zu ihrer Rolle sowie dem Entwurf
für eine Entschließung des Parlaments, über welchen sie über den Tag hinweg
debattieren und abstimmen durften. Anschließend teilten sie sich in ihre
jeweiligen Fraktionen ein (EVP – Europäische Volkspartei; S&D – die progressive
Allianz der Sozialdemokraten; Renew Europe; Grüne/EFA – Fraktion der
Grünen/Freie Europäische Allianz; ID – Identität und Demokratie).
Damit konnte die „echte“ Parlamentsarbeit losgehen. Nach einer kurzen
Aufwärmphase wurde sogleich in der ersten Fraktionssitzung über
Änderungsvorschläge debattiert. Es war ein Hin und Her des argumentativen
Austausches zu beobachten, welches seines Gleichen sucht. Nach einer kurzen
Pause stellte sich die Herausforderung, ihre erarbeiteten Änderungsvorschläge in
den Ausschüssen den anderen Fraktionen zu präsentieren und für ihre Ideen
Allianzen zu finden, um nötige Mehrheiten zu gewinnen. In der zweiten
Fraktionssitzung konnten dann über etwaige Erfolge in den Ausschüssen berichtet
sowie die Plenardebatte mit letzten Änderungsvorschlägen vorbereitet werden.
Eingeleitet durch ein Grußwort von Dr. Andrea Heilmaier (Wirtschafts- und
Wissenschaftsreferentin der Stadt Nürnberg), begann die große Plenardebatte.
Hier wurden letzte Änderungsanträge debattiert und schlussendlich über den
finalen Entwurf abgestimmt. Gerade diese Abrundung des Ganzen im kreisförmig
bestuhlten Sitzungssaal des Rathauses zeigte allen auf, wie schwer es doch sein
kann, Mehrheiten zu finden – wie wertvoll aber dieser Prozess ist und wie man
auch mit Kompromissen gut zufrieden sein kann. Schlussendlich wurde das
gesamte Papier mit großer Mehrheit angenommen.
Und so verließen die Schüler:innen am Nachmittag das Planspiel, aber wissend,
dass Europa noch so viel für sie bereithält.
Wir bedanken uns sehr herzlich bei der Bayerischen Staatskanzlei sowie bei der
Stadt Nürnberg für die Unterstützung bei diesem Projekt.
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